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Kapitel 1 Briefwechsel Jesu

2. Ich habe von Dir gehört und Deinen Gesundmachungen, wie du sie ohne Arzneimittel und Kräuter verrichtest. Denn die Rede geht, daß Du die Blinden sehen machst, die Lahmen gehen; daß Du die Aussätzigen reinigest, und die unreinen Geister austreibest, und diejenigen heilest, die mit langwierigen Krankheiten kämpfen, und endlich sogar die Todten auferweckest. —

3. Nachdem ich alle diese Dinge von Dir gehört habe, so habe ich demnach bei mir selbst geschlossen, Eines von beiden müsse wahr seyn, entweder Du seyest Gott, vom Himmel herabgekommen; oder Du, der diese Dinge thut, seyest doch zum wenigsten ein Sohn des großen Gottes! —

4. Ich ersuche Dich daher durch dieses Schreiben, Dich zu mir zu bemühen, um die Krankheit, die ich habe, zu heilen! —

5. Ich habe auch gehört, daß die Juden wider Dich murren, und Dir Böses zufügen wollen. — Ich aber habe eine zwar kleine, aber wohlgeordnete Stadt, welche für uns beide hinreichend sein wird; daher komme Du, mein überaus hochgeachtetster Freund Jesus, zu mir, und bleibe bei mir in meiner Stadt und in meinem Lande; da sollst Du von Jedermann auf Händen und im Herzen getragen seyn. — Ich erwarte Dich mit der größten Sehnsucht meines Herzens! —

6. Gesandt durch meinen treuesten Knecht Brachus.

Antwort des Herrn auf diesen Brief des Königs Abgarus.

7. Abgarus, du bist selig, weil du Mich nicht gesehen, und doch an Mich geglaubt hast; denn siehe, es steht von Mir geschrieben: daß Die, welche Mich gesehen haben, nicht an Mich glauben werden, auf daß Die, welche Mich nicht gesehen haben, glauben und leben mögen in Ewigkeit! —

8. Was aber das betrifft, darum du Mir schriebst, daß Ich solle zu dir kommen, da Ich hier im Judenlande verfolgt werde, da sage Ich dir: Es ist nöthig, daß alles das, um dessentwillen Ich gekommen bin in die Welt, an diesem Orte an Mir erfüllt werde; — und daß Ich, nach dem dieses Alles in der Kürze an mir erfüllt wird, zu Dem aufsteigen werde, von Dem Ich ausgegangen bin von Ewigkeit!

9. Sey aber geduldig in deiner leichten Krankheit. — So Ich aber in den Himmel werde aufgenommen seyn, da werde Ich einen Jünger zu dir senden, damit er deine Krankheit heile, und dir und Allen, die bei dir sind, die wahre Gesundheit gebe! —

10. Geschrieben durch Jacobum, einen Jünger des Herrn Jesu Christi, und übersandt durch Brachus, des Königs Boten aus der Gegend Genesareth. —

11. Bald darauf, als Abgarus vom Herrn Jesu die überhimmlische Antwort erhielt, begab es sich, daß dieses Königs ältester Sohn und Thronfolger in eine tödtliche Leibeskrankheit verfiel, zu der alle Aerzte in Edessa sagten, daß sie unheilbar ist. — Das brachte den armen Abgarus nahe zur Verzweiflung. — In solcher seiner übergroßen Betrübniß schrieb er diesen folgenden zweiten Brief an den guten Heiland Jesus, welcher Brief also lautete:

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