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Kapitel 4 Die Fliege

Erster Nutzen der uns oft lästigen Mission der Fliege.

Fortsetzung am 16. März 1842

1. So hätten wir denn gesehen, wie dieses Thierchen seiner Bestimmung entspricht für den negativen Pol; doch das bereits Bekannte ist nicht der ausschließende negative Zweck dieses Thierchens; sondern da gibt es noch eine Menge Nebenzwecke also gestaltet, wie gestaltet ein weiser Hausherr seinen Arbeitern nicht nur eine zu verrichtende Bestimmung gibt, sondern einem jeden Arbeiter neben der Hauptarbeit noch allerlei Nebenverrichtungen verschafft, damit da keine Wendung der Arbeiter unnutzbringend sein solle; und so wollen wir denn, bevor wir auf einen andern Haupttheil der Verrichtung dieses Thierchens übergehen, noch einige solcher Nebenverrichtungen dieses Thierchens kennen lernen.

2. Sehet, Meine lieben Kleinen, es wird euch im Sommer öfter wohl recht lästig werden, wenn so in einem Zimmer recht viele Fliegen herumfliegen und euch belästigen; besonders wenn sie so recht zudringlich werden. Allein deswegen soll dieses Thierchen Niemand schelten, denn an eben solchen Tagen verrichtet es einen sehr wichtigen kleinen Nebendienst, und zwar am allermeisten nützend dem Menschen, wie auch andern Thieren des Hauses, welche der Mensch zu seinen Diensten verwendet. Ihr möchtet wohl schon gerne wissen, worin dieser nützliche Nebendienst besteht? Aber nur eine kleine Geduld, denn es gehört noch eine kleine Erinnerung voraus, dann aber sollet ihr es sogleich haben.

3. Sehet, Meine lieben Kindlein, an einem solchen sehr warmen Sommertage, besonders zu einer Zeit, wo ihr irgend bemerket, daß das Quecksilber in der Wetterröhre sehr nieder steht, werden zahllose Milliarden und Milliarden von atomischen Thierchen aus dem niederstehenden Aether (Aetherthierchen) in die atmosphärische Luft ausgeboren, denen zu Folge ihr nicht selten die Luft also bläulich verdichtet ersehet, daß es euch schwer wird, auch nur einige Stunden entfernte Gegenden auszunehmen.

4. Wann ihr da dann Athem holet, so spazieren bei solcher Gelegenheit allzeit mehrere Trillionen in euch; obschon aber diese Thierchen so klein sind, daß ihr tausend Millionen auf einen Haufen noch gar nicht bemerken würdet, so macht aber dessen ungeachtet die Summe von mehreren Dezillionen, die ein Mensch manchmal an einem solchen Tage einathmet, doch schon etwas ziemlich Bedeutendes aus, und könnte ganz vollkommen genügen (da diese Thierchen dem leiblichen Leben höchst gefährlich sind), um den Menschen sodann plötzlich das naturmäßige Leben zu nehmen. Denn die dem naturmäßigen Leben unzuträgliche Beschaffenheit dieser Thierchen ist nahe das, was da ist die allervollkommenste Blausäure.

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