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Kapitel 71 Großes Evangelium Johannes, Buch 5

7. Eine solche Seele befindet sich dann in einem Zustande, den die mit dem geistigen Sehvermögen begabten Urerzväter She oul a (Hölle = Durst nach Leben) nannten und auch sehr wahr und richtig bezeichneten.

8. Demnach ist aber auch die ganze Erde und kurz alles, was du mit deinen materiellen Sinnen nur immer wahrzunehmen imstande bist, eine wahre Sheoula. Es ist das der Seele, die ein Geist ist oder vielmehr werden soll, Tod; denn wer immer als das, was er war, zu sein aufgehört hat, der ist auch als das, was er war, völlig tot.

9. Eine Seele ist dann nach dem Abfalle des Leibes auch tot, so sie aus vorbeschriebenen Gründen ihr Menschwesliches nahezu total verloren hat und von ihr höchstens ein Tierskelett übrigblieb. Für dich undenkliche Zeitenläufe werden wieder verstreichen müssen, bis solch eine sich in alle Materie versenkt habende Seele zu einem menschähnlichen Wesen wird, und wie lange wird es hergehen, bis aus solch einer Seele erst völlig ein Mensch wird!

10. Du denkst nun freilich, daß bei Gott solches alles auch in einem Augenblicke möglich sein muß. Ich aber sage dir darauf, daß bei Gott freilich wohl alle Dinge möglich sind. Wenn Gott Puppen und Automaten haben will, so ist dazu ein Augenblick hinreichend, um damit den ganzen sichtbaren Raum voll anzufüllen!

11. Aber alle diese Wesen werden keinen eigenen und freien Willen haben und kein eigenes, für sich dastehendes, selbsttätiges Leben. Sie werden sich regen und bewegen nur nach dem sie durchströmenden Willen Gottes. Ihre Sehe wird die Sehe Gottes und ihre Gedanken werden die Gedanken Gottes sein. Solche Geschöpfe werden sein gleich wie die einzelnen Glieder deines Leibes, die sich ohne dein Erkennen und Wollen durchaus nicht für sich bewegen und tätig sein können.

12. Verhält es sich aber nicht ganz anders mit deinen Kindern, die auch aus deinem Fleische und Blute hervorgegangen sind? Diese warten nicht mehr auf deinen Willen; sie haben ein völlig eigenes Leben, Erkennen und Wollen. Sie werden dir wohl folgen und werden Lehre und Gebote von dir annehmen, aber dennoch nicht nach deinem, sondern stets nur nach ihrem höchst eigenen Willen, ohne den du sie so wenig in irgend etwas belehren könntest als irgendein gemeißeltes Bild oder einen Stein!

13. Und siehe, Geschöpfe mit freiem Erkennen und Wollen, die sich selbst zu bestimmen und zu vervollkommnen haben, um dadurch denn auch für ewig freie und sich selbst bestimmende Wesen zu bleiben, müssen von Gott aus auch also geschaffen sein, daß ihnen solches zu erreichen möglich wird!

14. Von Gott aus darf da nur gewisserart der Same, versehen mit allen erdenklichen Lebensfähigkeiten, wie in einer Hülse eingeschlossen, geschaffen werden; die weitere, freiere Lebensentwicklung und die Ausbildung desselben muß dem Samen selbst überlassen werden. Er muß das ihn auch nach außen umströmende Leben aus Gott selbst an sich zu ziehen anfangen und daraus ein eigenes, für sich dastehendes Leben bilden.

15. Und sieh, so etwas geht nicht so schnell, wie du es meinst, weil das Embryoleben in sich nicht so mächtig und tatkräftig sein kann wie das von Ewigkeiten her allervollendetste Leben in Gott!

16. Und weil eine jede noch so verdorbene Seele immer die gleiche Bestimmung hat, so kann ihr auch jenseits zu ihrem Lebensheile nicht möglich auf eine andere Art geholfen werden, als sie sich mit wenigen, ihr noch zu Gebote stehenden Mitteln selbst helfen kann und nach der ewigen Ordnung Gottes auch selbst helfen muß.

17. Ich habe dir nun hoffentlich klar und deutlich zur Genüge erklärt, was so ganz eigentlich Satan und was die Hölle und was der eigentliche ewige Tod ist, und du wirst nun wohl kaum mehr eine Frage übrig haben über etwas, das dir nicht klar wäre zur Genüge. Sollte dir aber noch etwas unklar sein, so frage; denn sieh, die Sonne neigt sich dem Untergange zu, und wir werden dann ein Abendmahl einnehmen!“

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