Einleitung | Der Großglockner |
7. Unter diesen vielen Zeugen, / Die das kleine Ländchen zieren / Zeigt in still erhab'nem Schweigen / Deutlich er der Großen Wirren. / Diesen Zeugen Viele kennen, / Weit und breit wird er besprochen. / Doch wie Viele sein erwähnen / Wird dahier nicht viel gerochen! 8. Wie er da zerklüft't, zerrissen / Und wie hoch empor er raget / Wie er ist an seinen Füßen / Wie viel Schnee und Eis er traget, / Solches wird hier nicht berathen, / Sondern was der Riese saget / Sei ganz kurz dahier verrathen, / Und so wisse, wer da fraget: 9. Zu was nütze solche Höhen? / „Solche Höhen vielfach nützen. / Wenn erboste Geister wehen / Und im Argen sich erhitzen, / Eurer Erd mit Feuer drohen, / All's auf ihr vernichten wollen, / Ja in Grimmes Feuerlohen / Schon so manches Gras verkohlen, 10. Seht da greift der hohe Wächter / Weit um sich mit tausend Armen, / All die tückischen Geschlechter / Fest und kalt ohn' all's Erbarmen / So „am Kragen“ wie ihr saget / Zieht sie an von allen Seiten, / Dann zu rühren Keins sich waget, / Keins sich weiter auszubreiten! 11. Hat er sie an sich gezogen / All die argen Ordnungsstörer, / Die die Erd' so oft belogen, / Sie, der Erde Wahnsinnsmehrer, / Dann sie werden hier ergriffen / Von den Friedens-Geister-Horden, / Und am Eise matt geschliffen, / Stumpf für Lust zum fernern Morden! 12. Nun zu Schnee und Eis umstaltet / Liegen sie zu Trillionen / Schon, als Höhenschmuck grau veraltet / Auf den kalten Herrscherthronen. / Seht des Glockners nützend Walten, / Seht wie er der Ordnung dienet, / Daher seine rauh'n Gestalten, / Darum auch so hoch er zinnet! 13. Doch allein dazu erschaffen / Ist er wahrlich nicht geworden / Um gerecht all'zeit zu strafen / Arger Geister friedlos' Horden; / Was in ihm noch Alles stecket, / Was er Alles noch verrichtet / Wird in Größ'rem ausgehecket / Und des Nutzens Weis' gelichtet! / Amen. |
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