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Kapitel 2 Der Großglockner

Bedeutung und Entstehung des Eisens. Die Berge als Sammler elektromagnetischer Energien

Am 3. Mai 1842

1. Welch einen wichtigen Artikel die Metalle, namentlich das Eisen, bei euren Hauswirtschaften ausmachen, da braucht ihr eben keine hohen mathematischen Kenntnisse, um solches zu berechnen.

2. Was würdet ihr wohl ohne das Eisen verrichten können? Ja, ganz bestimmt könnt ihr es annehmen: Ohne das Eisen wäre noch nie ein Buchstabe gedruckt worden; ohne dasselbe würdet ihr höchst beschwerlich und mühsam euch eure Wohnungen bereiten und noch viel beschwerlicher und mühsamer eine notdürftigste Kleidung; ja ohne das Eisen gäbe es noch heutzutage keine Schiffe auf dem Meere und keine Wagen auf dem Land.

3. Ihr hättet ohne das Eisen nicht ein einziges wirklich taugliches Werkzeug, um das Erdreich aufzulockern und den Getreidesamen in die Erde zu säen – ja, mit einem Worte gesagt: Ohne das Eisen wärt ihr in naturmäßiger wie auch in so mancher Hinsicht geistiger Weise die ärmsten Geschöpfe der Erde, so dass euch ein jedes Tier überflügeln würde. Aber mittels dieses hochgesegneten Metalls könnt ihr euch alles verschaffen, weil aus dem Eisen alle möglichen brauchbaren Instrumente und Werkzeuge verfertigt werden können. Nicht einmal ein einfaches Grab könntet ihr der Leiche eines verstorbenen Bruders leicht bereiten ohne das Eisen, und müsstet dadurch die Leichen der Verstorbenen entweder in die Flüsse werfen, hie und da höchstens in seichten Sand verscharren oder sie auf die höchsten, mit ewigem Schnee und Eis bedeckten Berge tragen oder sie verbrennen, so ihr nicht wolltet vom beständigen Pesthauch umgeben sein. Kurz und gut, die Nützlichkeit des Eisens ist zu entschieden groß, als dass sie je verkannt werden könnte.

4. Es würde freilich mancher Kurzsichtige sagen: „Im Notfall, d. h. bei Ermanglung des Eisens und somit auch aller anderen Metalle, welche samt und sämtlich durch das Dasein des Eisens bedingt sind, müsste man sich denn mit hölzernen Instrumenten behelfen.“

5. Dieses wäre wohl recht, es fragt sich aber nur dabei, womit wird da wohl ein Baum umgehauen werden können, sodann behauen und geschnitten zu verschiedenartigen notdürftigen Werkzeugen? Seht, aus dem geht ja klar hervor, dass eben das Eisen in der natürlichen Lebenssphäre des Menschen die allererste Bedingung ist, ohne das sogar das Brotbacken aufhört und die Nahrung des Menschen bloß auf rohe Naturfrüchte beschränkt würde.

6. Da wir somit durch diese kleine Vorbetrachtung gesehen haben, wie unumgänglich nötig dieses Metall ist, so wollen wir denn auch einen Blick auf seine Entstehung tun.

7. Ihr wisst schon aus einer früheren Kundgebung, und zwar namentlich aus der Darstellung Meiner großen „Haushaltung“ im von euch also benannten Hauptwerk, allda eine Meldung geschieht von der Hin- und Herwanderung des Meeres, dass während dem Überstand der Meeresgewässer sich dieses Metall durch das Salz dieses Gewässers, vorzugsweise aber durch die Einwirkung der Gestirne, in dem Innern der Erde, und zwar in gewissen schon eigens dazu bestimmten Gängen oder Adern derselben, ansammelt, wo das Eisen oder doch der Stahl als metallisch gefestetes und gesalzenes, item [kurzum] gebundenes Sonnenlicht dargestellt ist.

8. Dieses ist richtig und wahr – ja, diese Ansammlung ist so wohlberechnet, dass da volle nachfolgende 14.000 Jahre nicht imstande sind, dasselbe völlig zu verbrauchen. Aber es ist hier zu der Bildung des Eisens noch eine sehr wichtige Frage nötig, und diese Frage lautet also: „Ist dieses vom Meer und den Gestirnen gebildete Eisen auch schon tüchtig, dass man es bearbeite und daraus verfertige allerlei Gerätschaften?“

9. O nein, sage Ich euch, so ist es nur eine noch unreife Frucht, welche wohl die Fähigkeit in sich besitzt, reif und schmackhaft zu werden und somit auch genießbar, aber im unreifen Zustand weder das eine noch das andere ist.

10. Da wir solches nun wissen, so fragt sich denn wieder weiter: „Ja, wie wird denn sonach das Eisen reif?“

11. Diese Antwort gibt euch ein jeder Bergmann wie ein jeder Botaniker und ein jeder Landmann, indem er sagt: „Durch Regen und milden Sonnenschein all’s gedeiht und reifet fein; so schaut denn nur in die Berg’ hinein, dort wird es eben also sein!“ Und es ist auch also.

12. Regen ist eine Hauptbedingung zu aller Kultur, somit auch zur Kultur des Eisens. Wenn aber der Regen ununterbrochen fortdauern möchte, so würde er gar bald ersticken die Früchte und nach längerer Zeit auch verzehren und taub machen das Metall der Berge; damit also alles gedeihe, muss eine rechte Ordnung allenthalben beachtet sein.

13. Wer aber ist von Mir zur Regulierung solcher Ordnung aufgestellt auf irgendeinem Weltkörper? Und durch wen wird sie also fortwährend erhalten?

14. Jetzt können wir schon wieder eine Reise zu unserem Großglockner machen! Seht ihn nur recht gut an, wie er da emporragt hoch in die Lüfte und in die Regionen der Wolken und wie er umlagert ist von tausend und abermals tausend Felsenzacken und Riffen!

15. Seht, dieser König der Berge hat einen weiter ausgedehnten Wirkungskreis zur Einsaugung der Elektrizität und des magnetischen Fluidums, als eure Wetter- und Blitzableiter auf den Dächern der Häuser.

16. Was ist er demnach noch neben dem, was wir schon in der vorigen Mitteilung vernommen haben?

17. Seht, er ist eine unglaublich große und starke Ansammlungs- und Vorratskammer des elektrischen und magnetischen Stoffes. Wenn er dann durch seine Fernwirkung auf dem dreifachen euch schon bekannten Wege namentlich durch die Bewässerung wirkt, so versieht er auch all die Wässer und vorzugsweise den Regen mit dem gehörigen Quantum von Elektrizität und dem magnetischen Fluidum.

18. Diese zwei Polaritäten aber sind in naturmäßiger Hinsicht ja die Hauptbedingung alles Gedeihens und alles Wachstums und Reifwerdens der Pflanzen und der mineralischen Welt, und durch diese beiden hernach auch dessen der Tiere.

19. Da unser Großglockner aber ein so gewaltiger Ansammler dieser Polaritäten ist, so kann hier mit wenigen Worten gezeigt werden, dass die Erze der untergeordneten Berge ja hauptsächlich den Gletschern ihre brauchbare Auszeitigung verdanken, da eben diese Gletscher die Ordner der Temperatur über all die unter ihnen gelegenen Ländereien sind.

20. Da wir nun solches wissen, so mache Ich euch nur einzig und allein darauf aufmerksam, dass diese hohen Schnee- und Eisgebirge, wie bei uns namentlich der Glockner, ihre anderen schon bekannten Segnungen zuallermeist auf dem Weg ihrer Kinder und Kindlein über den Erdboden hin ausspenden; also spenden sie auch diesen elektromagnetischen Stoff zuallermeist auf diesem Weg aus.

21. Was aber hinter diesem elektromagnetischen Stoff noch steckt, und wie schnell dieser nach allen Richtungen hin ausgebreitet wird, werden wir erst im Bereich der geistigen Darstellung dieses Gebirgslandesvaters näher kennenlernen.

22. Für jetzt aber wollen wir diesen Teil beschließen und nur die alleinige kurze Betrachtung hinzufügen, dass allzeit die größten und segnendsten Wirkungen da ausgeboren und weiter zum allgemeinen Nutzen befördert werden, woselbst sie die blinde Menschheit am allerwenigsten suchen zu müssen glaubt und somit auch am allerwenigsten sucht.

23. Und so geht von einer unbedeutenden Eisspitze des Glockners nicht selten eine bei Weitem größere Wirkung über viele Ländereien aus als wie von den nicht viel sagenden großen Weltstädten, von denen im Verhältnis zu den guten Ausgängen ganz unverhältnismäßig viele schlechte Ausgänge gemacht und geboten worden sind.

24. Und somit zählt ein solcher Berg auch bei Weitem mehr als alle Industrie Englands, Frankreichs und Nordamerikas usw.

25. Da wir somit mit dieser Betrachtung für das Herz, wennschon nicht für den mathematischen Verstand, zu Ende sind, so wollen wir uns denn zur nächsten, dritten und somit letzten und allergrößten Nutzwirkung unseres Großglockners hinwenden; jedoch für heute lassen wir es bei dem bewendet sein.

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