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Kapitel 2 Die Haushaltung Gottes, Buch 1

5. Meine Kirche auf Erden ist ein Reinigungsbad; wer sich gewaschen hat, der komme zu Mir, damit Ich ihn abtrockne mit der Wärme Meiner Liebe und ihn behalte. Wer aber nur Freude an dem Pritscheln und Wascheln hat, dem geht es wie den Mühlrädern, die nie aus dem Wasser kommen.

6. So jemand die Werke der wahren Buße gewirkt hat, der komme zu Mir, damit Ich ihn aufnehme wie einen verlorenen Sohn und ihn behalte in Meiner Kraft. Denn der Knecht kann raten, Ich aber kann es tun; der Diener kann belehren, allein die Erlösung ist nur Mein Werk; der Knecht kann beten, aber nur Ich kann segnen. Mein Diener muß richten gerecht; aber das Recht der Gnade hat nur der Herr. Daher sollen sie über den Dienern und Knechten des Herrn nicht vergessen!

7. Dieses sage ihnen von Wort zu Wort getreu ganz ohne Scheu; denn du darfst die Welt nicht fürchten, wenn du Mich lieben willst, – denn Ich bin mehr als alle Welt.

8. Ich bin der Welt ein gar kleiner Held, den man für gar nichts hält. Die Gelehrten sehen Mich kaum noch über die Achseln an und lassen Mir mit genauer Not kaum noch den Namen eines ehrlichen Mannes. Einige aber haben Mich schon ganz und gar verabschiedet; für diese also bin Ich gar nicht mehr vorhanden. Einige lassen Mir wohl noch irgendeinen göttlichen Zug gelten, jedoch nur auf eine kurze Zeit; dann aber lassen sie sich von den Weltweisen über ein Besseres belehren. Ich werde dann gleich infam kassiert und gelte höchstens noch als ein alter Weibergott. Bei einigen Meiner groß sein wollenden Diener und Knechte diene Ich bloß nur noch als ein öffentliches Amtssiegel und als äußere, göttlichartige Umfassung ihres schwarzen Unsinns und ihrer groben, finsteren Dumm- und Narrheit. Die einen aber lassen Mich zwar wohl noch in Meiner Göttlichkeit stecken; aber dafür muß Ich für ihre zeitlichen Vorteile aus Mir machen lassen, was sie wollen, und zwar, was das Allerärgste ist: Ich muß ein bares Unding sein! Liebe und Barmherzigkeit darf Ich nur so lange haben, als es ihnen gefällig ist; dann aber muß Ich unerbittlicher werden als ein Stein und muß Mich zu dem schändlichsten Tyrannen umgestalten lassen! Ich muß von einem Richterstuhl auf den andern springen und ein Verdammungsurteil über das andere aussprechen; Meine Liebe muß also nur zeitlich, aber Meine Tyrannei und das damit verbundene allerschärfste Richteramt soll ewig währen! O der ungeheuren Narren! Meine unbegrenzte Langmut, Sanftmut, Demut und ewige Liebe zu Meinen Geschöpfen taugt freilich nicht in ihren habsüchtigen Kram; aber es soll ihnen bald ein Strich durch alle ihre Rechnungen gemacht werden! Ihre Rechnungen liegen vor Mir, und das Maß ihrer Taten ist voll geworden bis auf eins, und der Lohn harret ihrer.

9. Wer Mich nicht kennt, wie Ich bin, und wer Ich bin, dem wäre es besser, daß er von Mir gar nichts wüßte, – denn dann könnte Ich ihn noch lebendig machen dort im Reiche der Geister; so aber machen sie sich Meiner Hilfe unfähig, denn sie töten dadurch das Leben in sich, daß sie Mich in sich zerstören und somit auch töten, und sind die vom Weinstocke getrennten Reben.

10. Dieses aber sage Ich jetzt: daß Ich bin der alleinige, ewige Gott in Meiner dreieinigen Natur als Vater Meinem Göttlichen nach, als Sohn Meinem vollkommen Menschlichen nach und als Geist allem Leben, Wirken und Erkennen nach. Ich bin von Ewigkeit die Liebe und die Weisheit Selbst. Nie habe Ich von jemandem etwas empfangen. Alles, was da ist, ist von Mir, und wer etwas hat, der hat es von Mir. Wie bin Ich denn ein Tyrann und ein Verdammungsurteilsprecher?! O ihr Toren! Ich liebe euch; ihr verachtet Mich. Ich bin euer Vater; ihr machet Mich zum Scharfrichter. Wo Ich segne, da fluchet ihr; wo Ich baue, da zerstöret ihr; was Ich aufrichte, das beuget ihr nieder; wo Ich säe, da leitet ihr erstickende Fluten darüber; ihr seid in allem wider Mich. Wäre Ich, wie ihr saget, daß Ich sei, – wahrlich, sage Ich euch, die Erde bestände schon lange nicht mehr, ja sie wäre sogar nie erschaffen worden! Weil Ich aber bin, wie Ich bin, so besteht noch alles, wie es war, und wie es sein wird ewig; und auch ihr werdet sein, wie ihr sein wollet, ohne Mein Verdammungsurteil, – denn ihr werdet sein, wozu ihr euch selbst werdet gemacht haben. Die aber Mich nehmen, wie Ich bin, und Mich lieben, wie Ich sie liebe, aus denen werde Ich machen, was sie wollen, damit ihre Freiheit und Freude vollkommen sei ewiglich.

11. Meinen Dienern und Knechten sage: Meine Ämter sind keine Wechselbanken und keine Geldbutiken! Denn wer Mir des Geldes wegen dient, der dient Mir nicht aus Liebe; wer Mir aber nicht aus Liebe dient, dessen Dienst ist Mir fremd, wie Ich ihm ganz fremd sein muß, da er Mir nicht aus Liebe dient; mit ihm habe Ich die Rechnung schon geschlossen. Wie ist der aber ein treuer Knecht, der die Schätze des Herrn ohne Befugnis gleich einem Diebe um die schändlichsten Preise verkaufte?! – Ischariot verkaufte Mich doch noch wenigstens um dreißig Silberlinge, ohne daß er vorauswußte, was mit Mir geschehen werde; denn er war verblendet und ging verloren. – Jetzt aber bin Ich schon als gemartert, getötet und wieder auferstanden um die schändlichsten Spottpreise zu jeder Minute zu haben. O ihr schändlichen Diebe, ihr Mörder, womit soll Ich euch denn vergleichen? Ihr Kinder des Drachen, ihr Otterngezüchte, ihr Schlangenbrut! So dienet ihr Mir, so muß Ich euch finden?! Ich ließ ja durch Meinen lieben Paulus sagen, daß der, der dem Altare dient, auch vom Altare leben soll, aber nur aus den Werken der Liebe, die alles Gute wirkt; ihr aber habt keine Werke der Liebe, – daher seid ihr Räuber und Diebe und Meuchelmörder des Evangeliums und aller Wahrheit. Wißt ihr: Wie die Arbeit, so der Lohn! Liebe ist nicht ums Geld, sondern nur wieder um Liebe zu haben. Ich bin die Liebe Selbst und bin durchgehends um keinen andern Preis als nur wieder um Liebe zu haben. Durch Liebe habe Ich euch alle erkauft; daher fordere Ich von euch allen wieder Liebe. Wer Mir daher dienen will, der diene Mir in der Liebe, in der Ich für ihn am Kreuze gestorben bin; und wer zu Mir kommen will, der komme in der Liebe zu Mir, die am Kreuze für ihn blutete.

12. Den Beamten und Herren der Welt sage ohne Scheu ganz wortgetreu, daß ihre Ämter nicht höher stehen als die Ämter Meines Reiches. Jedes Amt aber, das wider Mein Amt ist, will Ich zerstören in der Bälde; wehe seinen Dienern! Denn Ich bin der Allerhöchste; Mein Gesetz ist ewig, wie Ich es bin, und wird bleiben wie Ich ewig. Die Motten, die Mein Gesetz benagen wollen und wieder Gesetze aus ihrem Kote machen, um Mein Gebot zu vertilgen, auf diese wird es sich mit größter Last und Schwere hinwälzen und sie vernichten, als wären sie nie gewesen. Jedem, der sich an Meinen Geboten versündigt, kann vergeben werden, wenn er sich bessert, seinen Fehler einsieht und bereut, sich dann zu Mir wendet und in Mir verbleibet und Ich in ihm; aber wer Mein Gesetz untergraben will, den wird es erdrücken, und er wird fürder nicht mehr sein ewiglich. Alle Weltgesetze untergraben Mein Gebot, wenn sie nicht aus Meiner Liebe von Männern gegeben sind, die durch Meinen Geist unterrichtet sind. Wehe den Tyrannen, wehe den Despoten, die herrschen des Thrones wegen und der Macht und des Ansehens; denn zu ihrer Zeit fehlt nicht mehr denn eins, und sie werden erfahren die Macht der Schwachen! Der Boden ist Mein, und das Feld ist Mein; dies sagt der Wahrhaftige, der ewige Gott der Liebe und Weisheit, und gibt es kund einem Narren für die Weisen der Welt. Amen. Ich, Jehova, Amen.

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