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Kapitel 1 Die natürliche Sonne

10. In der Sonne hat dann weder ein Baum, welcher Art er auch immer sein möchte, noch ein Gesträuch noch eine Pflanze Wurzeln und Samen, sondern alles wächst und entsteht allda nahe auf die Art, wie bei euch das ursprüngliche Steinmoos, die Schimmelpflanze und die Schwämme. Nur sind diese Gewächse nicht also vergänglich und von so kurzer Dauer, wie die früher benannten auf eurem Erdkörper; sondern wo solche Kräfte irgendetwas erwachsen lassen, da wächst es dann immerwährend fort. Und wenn solches Gewächs auch von den natürlichen Sonnenbewohnern gewisserart abgehauen wird, so wird es dadurch nicht getötet, sondern der abgehauene Baum oder die abgenommene Pflanze erneut sich sobald wieder. Denn da die Wurzeln eines solchen Gewächses nicht so grobmateriell, sondern nur gleich sind feurigen Äther-Adern, so ergreift sich nach der früheren Wegnahme solche vegetative Kraft wieder und wächst in neuer Pracht und Herrlichkeit empor.

11. Es dürfte sich hier mancher denken und sagen: Ja, wenn da die Gewächse auf diese Weise nicht ausrottbar sind, werden sie da nicht bald jeden Flächenraum dieses Planeten so stark in Beschlag nehmen, dass dann neben ihnen kein anderes, frei wandelndes Wesen wird bestehen können?

12. Solches aber ist allda durchaus nicht der Fall, denn die naturmäßigen Menschen dieses vollkommenen Planeten haben auch eine noch viel stärkere Willenskraft, als da ist die vegetative Triebkraft des Sonnenerdbodens. Aus diesem Grunde wächst dann auf der Sonne auch weder ein Baum, noch ein Gesträuch noch eine Pflanze oder ein Grashalm ohne das Hinzutun des menschlichen Willens. Der menschliche Wille ist sonach das alleinige, unendlich viel- und verschiedenartige Samenkorn für alle Vegetation auf diesem vollkommenen Planeten. Daher wächst nur da zum Beispiel ein oder der andere Baum oder eine Pflanze aus dem Erdboden der Sonne, wo ihn ein Sonnenmensch haben will und wie gestaltet er ihn haben will. Daher auch gibt es auf diesem vollkommenen Planeten durchaus keine bleibende, gleichförmig vorkommende Art im Reich alles Pflanzentums, sondern diese richtet sich allzeit nach dem jeweiligen Wollen eines oder des anderen Menschen. Wann ein Mensch irgendeinen Baum oder eine Pflanze durch seinen Willen aus dem Boden gerufen hat, so kann sie kein anderer vertilgen, außer nur derjenige, der sie hervorgerufen hatte, oder ein anderer nur dann, wenn er von dem Zeuger willensbevollmächtigt wurde.

13. Aus ebendiesem Grunde herrscht dann auch auf der Sonnenerde eine wahrhaft unendliche Mannigfaltigkeit im Reich des Pflanzentums. Denn bei zwei nächsten Nachbarn schon finden sich nicht zwei gleichartige Pflanzen vor, sondern ein jeder entlockt auf dem Boden, den er bewohnt, auch andere Pflanzen. Und so möchte einer von euch da viele tausend Jahre die weiten Flächen der Sonnenerde durchwandern, so wird er zwar wohl auf immer neue und wunderherrliche Pflanzenarten und Formen kommen; aber zwei Arten würde er auch auf dieser langen Reise nicht auffinden, die sich vollkommen gleichsehen möchten. Seht, aus diesem Beispiel könnt ihr euch schon einen kleinen Vorbegriff machen, warum die Sonne ein vollkommener Planet ist. Denn es kommt wohl auf jedem Weltkörper oder kleineren Planeten Ähnliches vor; aber gegen die Sonne nur unvollkommen.

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