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Kapitel 1 Die natürliche Sonne

13. Aus ebendiesem Grunde herrscht dann auch auf der Sonnenerde eine wahrhaft unendliche Mannigfaltigkeit im Reich des Pflanzentums. Denn bei zwei nächsten Nachbarn schon finden sich nicht zwei gleichartige Pflanzen vor, sondern ein jeder entlockt auf dem Boden, den er bewohnt, auch andere Pflanzen. Und so möchte einer von euch da viele tausend Jahre die weiten Flächen der Sonnenerde durchwandern, so wird er zwar wohl auf immer neue und wunderherrliche Pflanzenarten und Formen kommen; aber zwei Arten würde er auch auf dieser langen Reise nicht auffinden, die sich vollkommen gleichsehen möchten. Seht, aus diesem Beispiel könnt ihr euch schon einen kleinen Vorbegriff machen, warum die Sonne ein vollkommener Planet ist. Denn es kommt wohl auf jedem Weltkörper oder kleineren Planeten Ähnliches vor; aber gegen die Sonne nur unvollkommen.

14. So können auch auf eurer Erde bestehende Pflanzen verändert und veredelt werden, aber auf eine viel mühsamere und bei weitem gebundenere Art. Nur im Geiste ist ähnliche Vollkommenheit bei den Menschen auch auf den anderen Planeten ersichtlich, wie zum Beispiel die Früchte der dichterischen Phantasie, sei es in der Sprache der Begriffe, welche durch Worte ausgedrückt werden, oder in der Sprache der Bildnerei, welche durch entsprechende Bilder ausgedrückt wird mit Hilfe der Farben oder anderer, für die Bildnerei tauglicher Gegenstände; ganz besonders aber durch die Sprache der Töne, wo ein solcher Tondichter die größte Mannigfaltigkeit entfalten kann, wenn er in diesem Fach vollends geweckten Geistes ist. Aber alles dessen ungeachtet ist selbst diese erscheinliche Vollkommenheit auf den Planeten nur ein mattes Abbild von allem dem, was sich da in jeder erdenklichen Hinsicht vorfindet auf dem vollkommenen Planeten der Sonne.

(Am 9. August 1842 von 3 bis 6 1/4 Uhr nachmittags.)

15. Dass die Sonne ein vollkommener Planet ist und somit alles Planetarische in sich fassen muss, lässt sich aus dem ersehen, dass alles auf den Planeten durch das ausstrahlende Licht der Sonne geformt wird. Der Unterschied ist dann nur zwischen dem vollkommenen und den unvollkommenen Planeten daraus ersichtbar, dass alle Formen, welche dem Licht der Sonne entstammen, notwendige und bestimmte, nicht leicht abänderliche Formen sind und lassen sich sogar noch zählen, während auf dem vollkommenen Sonnenplaneten alle Formen frei sind und haben kein anderes Band, denn das Band des Willens der Menschen alldort, und sind daher auch unzählbar und ins Unendliche verschieden.

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