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Kapitel 113 Robert Blum, Buch 1

2. bin ich doch selbst zu öftern Malen mit den allereinfachsten Leutchen darüber zu reden gekommen, die solche Lumpereien ebenso gut wie Unsereiner beurtheilten, und daraus den Schluß machten und sagten: Die Religion sei nichts anderes, als ein schon in alten Zeiten fein ausgedachtes Mittel, die armen Menschen zu blenden, und sie durch höllische und himmlische Vorspieglungen, und durch allerlei auf diese beiden Bezug habenden Lügen und glänzenden Betrügereien dahin zu verhalten, daß diese dann aus Furcht vor der Hölle, oder aus großem Wunsche nach dem Himmel, für die arbeitsscheue Priesterkaste arbeiten, ihr die besten Bissen zubringen, und selbst aber schlechter leben sollen als der gemeinste Kettenhund, natürlich alles zur größeren Ehre Gottes (oder was?), woraus denn dann doch allerdeutlichst hervorginge, daß es entweder nie einen Jesus gegeben habe, oder so es schon einen gegeben habe, da kann Er doch unmöglich Gottes Sohn gewesen sein! Denn wenn man die erschaffene Einrichtung der Welt, die unendlich weise ist, betrachtet und erforschet, und daneben aber dann die löblichen Grundsätze der römisch-katholischen allein seligmachenden Religion, wo man so zu sagen ganz ohne Gedanken, so als schon ein quasi Vieh, alles glauben muß, wenn es auch noch so dumm und widersinnig wäre, wenn es nur vom Papste ausgehe, und wenn man dazu noch bekennen muß, daß nur sogestaltig die römische Lehre die allein rein christliche sei (?) – so muß man ja doch mit sogar verbundenen Augen sehen, daß derselbe Gott, Der die Erde mit allem, was auf ihr ist, und Sonne, Mond und alle die Sterne so höchst weise erschaffen hat, auf der andern Seite zur Erweckung und Belebung des Geistes der Menschen denn doch unmöglich eine Lehre könne gegeben haben, die sogar einem Sauhalter keine Ehre gemacht haben würde, so er sie erfunden und der Menschheit zu ihrer Beseligung gegeben hätte.

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