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Kapitel 67 Robert Blum, Buch 1

Eine wohlzubeachtende Extra-Note vom HErrn – über den Zweck dieser ganz ausführlichen und zum Theil ärgerlich scheinenden Kundgabe. (Die Aesthetisch-Aergerlichen aber dürften ja in dem Pathetikus ihre Vertretung finden.)

1. Notabene. Daß diese Szene hier ganz so wörtlich wiedergegeben wird, als wie sie in der Geisterwelt in der Wirklichkeit vor sich geht, und auch unmöglich anders vor sich gehen kann, als wie da Sitte, Sprache, Leidenschaften, und die verschiedenen Grade der Bildung bei einem und demselben Volke es nothwendig mit sich bringen, geschieht deßhalb, um dem gläubigen Leser und Bekenner dieser Veroffenbarung einen desto anschaulicheren Beweis zu geben, daß der Mensch nach der Ablegung des Leibes ganz so Mensch ist, mit Haut und Haaren, mit seiner Sprache, mit seinen Ansichten, Gewohnheiten, Sitten, Gebräuchen, Neigungen, Leidenschaften, und daraus hervorgehenden Handlungen, wie er es auf der Welt bei seinem Leibesleben war, d. h. so lange er nicht die völlige Wiedergeburt des Geistes erlangt hatte.

2. Deßhalb heißt denn auch ein solcher erster Zustand sogleich nach dem Uebertritte „die naturmäßige Geistigkeit;“ während ein vollends wiedergeborener Geist sich im Zustande der reinen Geistigkeit befindet.

3. Den Unterschied zwischen dem Leben dieser Welt, und zwischen dem Leben in der Geisterwelt bei naturmäßigen Geistern, so sie mehr einfacher Art sind, macht blos die zweckmäßige Erscheinung der Oertlichkeit aus, die stets mehr oder weniger ein Aushängeschild ist von dem, wie die Geister zum größten Theile innerlich beschaffen sind. Aber wie gesagt, diese die hier vernachlässigte Wiedergeburt des Geistes in der Geisterwelt sehr begünstigende Erscheinlichkeit kommt zumeist nur jenen armen Geistern zu gute, die auf der Welt in einer wahren natürlichen und geistigen Armuth ihr Leben zugebracht haben; aber Geister von reichen Besitzern von allerlei irdischen Gütern, an denen ihr Herz wie ein Polyp am Meeresgründe geklebet ist, die finden alles wieder, was sie hier verlassen haben, und können dort mehrere hundert Jahre nach irdischer Rechnung in solch einem grob naturmäßigen Zustande verharren, und werden aus demselben nicht eher gehoben, als bis sie selbst Bedürfnisse nach was Höherem und Vollkommnern in sich zu verspüren anfangen!

4. Nun wisset ihr, warum diese wichtige Szene also wörtlich und umständlich veroffenbaret wird, und so wollen wir denn wieder zu der Szene selbst übergehen! – denn unsere Heldin wird schon unruhig, und erwartet schon mit der größten Sehnsucht den Bescheid, den Ich ihr von Jesu Christo wieder zu geben verheißen habe! – Ihr müßet aber auch noch dabei diesen wichtigen Umstand berücksichtigen, daß sich diese sehr bedeutungsvolle Szene gerade jetzt in der Geisterwelt zuträgt, und sonach einen großen Einfluß auf die Begebnisse dieser irdischen Zeit ausübet! (genau 40 Jahre vor der jetzigen Drucklegung, Ende März 1898) Aus allen diesen noch so trivial klingenden Gesprächen könnet ihr bei einiger Verstandesschärfe die ganze Lage und Bewegung der Dinge, wie sie nun auf der Erde statt haben, gar leicht erkennen, und eben so auch die Folgen dieser Bewegungen, die besonders aus dem spätern Verlaufe dieser bedeutungsvollen Szene recht hell und klar hervorgehen werden; aber – stoßen dürfet ihr euch an nichts; denn es muß hier alles so kommen, wie es kommt. – Und nun wieder zur Szene.

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