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Kapitel 72 Robert Blum, Buch 1

6. Ob dieser Liebebedingung kommt mir und natürlich auch dem Herrn General das Lachen, und das wegen eines, ich glaube Nestroyschen Theaterstückes, in dem eben die gute Kunigunde mit ihrem Eduard durch ein lakonisches Lied sehr profanisirt werden! Ich sage daher auch zur Emma: (Path.) 'Aber meine liebe zarteste Gemahlin! das that ich ja nur aus purer Achtung zu dir; du kennst ja doch das gewisse Stück, in dem das Lied von Eduard und Kunigunde auf eine malhonnetteste Art herabgesungen wird zur Belustigung des Publikums!? So oft ich dich rief, so fiel mir auch allzeit jenes dumme Lied ein, das mich selbst schon so manche Lache gekostet hat, was ich dir auch kundgab, und du mit mir ganz einverstanden warst; denn der Name Emma klingt doch offenbar ästhetischer als Kunigunde. Willst du von nun an aber schon durchaus Kunigunde heißen, no, in Gottes Namen, so will ich dich ja auch recht gerne Kunigunde nennen.' Spricht sie darauf etwas bissig: 'Ja, ja, was man nicht mag, das sucht man auf jede Weise lächerlich zu machen!' – 'Aber Weibchen', sage ich, 'was fällt dir denn ein!? ich werde dich etwa doch nicht lächerlich machen wollen, dich, die du mir so unendlich lieb, werth und theuer bist. Ich wollte dich ja eben durch den schönen Namen Emma aller Lächerlichkeit entheben, nicht aber selbst lächerlich machen; so aber eben der Name Kunigunde durch das dir so gut wie mir bekannte Theaterstück ohne unser Wissen und Wollen lächerlich gemacht worden ist, sage, kann ich da etwas dafür?! Ich hoffe aber, daß du dich darüber hinaussetzen wirst, und diesen Prozeß für beendet ansehen, und wirst mir nun die Hand zur gänzlichen Aussöhnung reichen, und geben den sehnlichst erwarteten Kuß oben darauf? oder hast du etwa noch was im Hintergrunde?' -

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