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Kapitel 90 Robert Blum, Buch 1

4. Da bemerke ich aber nun auch soeben ein Häuflein Menschen, die nahe ganz zertreten sind, und aus gar vielen Wunden bluten; diese bewegen sich unter großem Beben zum Throne hin, und wollen um Einsichtnahme ihrer Gesuche den König bitten, und um Abhülfe von solchen Bedrückungen; es wird dem Könige gemeldet, und dieser spricht zu seinen Dienern: Bei eurem Leben, daß mir keine solche gemeinste Canallie vor den Thron kommt! Und die Diener sagen zu den Hülfesuchenden: Der König sei nun übel gelaunt, darum da niemand vorgelassen werden kann; so euch aber was fehle, da sollet ihr zu seinen Beamten gehen, und ihnen euer Anliegen kund thun, und diese werden es dann schon wissen, was da zu thun sein wird, und werden darnach ihr Amt handeln!? Da sprechen die Hülfesuchenden: Aber über diese wollen wir ja eben beim König Klage führen! Denn sie sind es ja, die uns gar so schmählich zertreten! Da spricht ein Königsdiener: Sooooo! Ah, ist es um diese Zeit! Ja das ist freilich ganz was anderes. No wir werden das schon machen; geht nun nur ganz ruhig nach Hause, und lasset das Weitere uns über; wie gesagt, wir werden die Sache schon machen! Aber eure Namen und euren Aufenthaltsort müsset ihr mir ganz getreu angeben, sonst wüßten wir ja nicht, wem und wo wir helfen sollen!? – Die Armen geben dem Diener Schriften, und dieser empfängt sie wie mit einem rechten Wohlwollen; als aber die Armen sich nun wieder entfernen in der besten Meinung, daß ihnen geholfen werde, wird sogleich ein Eilbote an die Beamten abgesendet mit der Weisung: Benannte Unterthanen, die noch Kraft genug besäßen, um zum Throne klagen zu gehen, noch mehr zu zertreten, damit sie in der Zukunft vor gerecht großer Schwäche sich nicht so leicht wieder erheben möchten, um irgend was immer für Klagen vor des Königs Thron zu bringen, dem auf der ganzen Welt nichts verhaßter ist, als das gemeine Bestienvolk! Und siehe, es wird daheim nun getreulich befolget, was des Königs erster Diener befahl! Ah, ah, das ist aber doch zu schmählich, zu elend und niederträchtig! Der Diener berichtet nun solches dem Könige; und dieser belobt ihn sehr, und ertheilt ihm einen Orden! -

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